Das Forschungsprojekt
Im Projekt KoSID wurde eine geteilte Sicherheitsverantwortlichkeit zwischen den Projektpartnern verabredet. Auf dieser Grundlage werden Vorschläge erarbeitet und erprobt, die dabei helfen sollen, Sicherheit und Ordnung am Neuen Döppersberg nachhaltig zu gewährleisten.
Hierbei sind die Besonderheiten des innerstädtischen Raums zu beachten. Denn der Döppersberg ist nicht nur ein Ort des Transits oder des Konsums, an dem sich Reisende und Konsumenten aufhalten ohne zu bleiben. Er ist auch Wohn- und Aufenthaltsort von Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Diesen soll beispielsweise mit dem geplanten Neubau des Café Cosa im Wupperpark-Ost eine neue Anlauf- und Beratungsstelle am Döppersberg geschaffen werden. Demgegenüber stehen die Interessen von Einzelhändlern und Gewerbetreibenden, die im Umfeld des Döppersbergs Umsatzeinbußen, Inventurverluste und Vandalismusschäden beklagen.
Ziel des Projekts KoSID ist es vor diesem Hintergrund, durch wissenschaftliche Begleitung festzustellen, mit welchen abgestimmten Maßnahmen der Stadtplanung, der sozialen Arbeit, der Verkehrsbetriebe, der Wirtschaft wie auch der Sicherheitsbehörden in einem neu gestalteten urbanen Raum zielgerichtet agiert werden kann.
Die sicherheitsverantwortlichen Akteure der kommunalen Ordnungspartnerschaft entwickeln dabei gemeinsam mit dem lokalen Einzelhandel zielführende Maßnahmen zum Erhalt der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls am Neuen Döppersberg.
Die Maßnahmenentwicklung wird begleitet durch die Bergische Universität Wuppertal. Diese steuert den Entwicklungsprozess als neutraler Partner und untersucht die getroffenen Maßnahmen im Hinblick auf ihre Wirkungen auf die Sicherheitswahrnehmung der Bevölkerung. Wissenschaftliche Neutralität ermöglicht in dem von Interessenskonflikten geprägten Handlungsfeld „Ordnung und Sicherheit“ die Zusammenführung höchst unterschiedlicher Akteure.
Die Herstellung und Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein von Gegensätzen und Konflikten bestimmter Prozess: Was die einen als wünschenswerte Sicherheit ansehen, kann die Sicherheit der anderen gerade einschränken. Im Rahmen des Vorhabens ist es daher notwendig, die je eigenen Aufenthaltsabsichten und Sicherheitsinteressen aller Nutzer des Döppersbergs einzubeziehen.
Auf der Basis eines Methodenmix aus Experteninterviews mit (sicherheits-)relevanten Akteuren (Polizei, soziale Ordnungspartnerschaften, Sozialarbeit, Stadtplanung, Gewerbetreibende, Investoren etc.), Beobachtungen vor Ort, einer stadtweiten Bevölkerungsbefragung sowie einer Analyse der tatsächlichen Sicherheitslage nimmt das Projekt KoSID verschiedene Fragestellungen auf. Diese sollen zu einer abgestimmten Maßnahmenplanung und zu fundierten Sicherheitslösungen für den Neuen Döppersberg führen.
Auf diese Weise sollen nicht nur Sicherheit und Ordnung gewährleistet, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl aller Nutzer des Neuen Döppersbergs nachhaltig gestärkt werden. Untersucht wird dabei auch das Zusammenspiel zwischen dem Neuen Döppersberg und der Elberfelder Innenstadt mit allen Verknüpfungen und unterschiedlichen Interessen einzelner Nutzergruppen. Auch die Bürger werden im Rahmen von Zukunftswerkstätten und Befragungen am Prozess beteiligt.